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November 2022

DS Speer (I) – Zürichsee
Die Dampfbootgesellschaft Wädenswil nahm 1897 ihren zweiten Schraubendampfer, die «Speer» (I), in Betrieb. Da das erste Schiff der Gesellschaft, der Doppelschraubendampfer Wädensweil, an schönen Sonntagen den Verkehr nicht bewältigen konnte, glaubte man mit der ebenfalls von Escher Wyss & Cie. erbauten kleineren Einheit (Tragkraft 180 Personen) die richtige Ergänzung zu haben. Doch der finanzielle Erfolg stellte sich nicht ein. Vielmehr schloss die Betriebsrechnung der Dampfbootgesellschaft Wädenswil weiterhin mit erheblichem Aufwandsüberschuss ab.

Foto: Die Schale der «Speer» wird an den Zürichsee transportiert.

Im Frühling 1900 kaufte die ZDG die beiden Schiffe zu sehr günstigen Konditionen. Damit die «Speer» (I) an allen Landestegen der Dampfschwalben-Gesellschaft anlegen konnte, erhielt sie eine breitere Galerie, gleich wie die «Zürich» (II). Die beiden Dampfer erfüllten die vertragliche Verpflichtung der ZDG, bis 1903 täglich dreimal von Zürich nach Wädenswil und zurückzufahren. Die «Speer» (I) brachte es in ihrem ersten Betriebsjahr bei der ZDG auf 23’756 gefahrene Kilometer.

Foto: Der Schraubendampfer Speer war ein wohlgelungenes Schiff.

Wie bei anderen Zürichsee-Schiffen versuchte die Verwaltung die Besatzung des «Speer» (I) zu reduzieren. Ursprünglich waren sechs Mann gefordert. Ab dem Jahr 1903 genügten noch fünf Personen als Besatzung. Schlussendlich gab sich die Aufsichtsbehörde ab dem Jahr 1935 mit vier Mann an Bord zufrieden.

Foto: Zeitgenössische Ansichtskarte der «Speer» auf der Bächau.

1946 teilte die ZDG dem Eidg. Amt für Verkehr in Bern mit, dass das Schiff Speer (I) endgültig aus dem Dienst zurückgezogen worden sei. Kessel und Dampfmaschine wurden verschrottet und die Schiffsschale an eine Privatperson verkauft. Bis 1948 wurde auf der «Speer» eine finnische Sauna betrieben. Der Fahrplan war so streng geregelt wie die Trennung von Frauen- und Männerbereichen an Bord: Am Montag lag das Saunaschiff im Hafen von Männedorf, am Dienstag in Meilen, am Mittwoch in Wädenswil, am Donnerstag in Richterswil, am Freitag in Stäfa, Samstag und Sonntag in Rapperswil. 1948 geriet es vor Männedorf in Brand. Der Kahn wurde nach Zürich-Tiefenbrunnen abgeschleppt und dort abgewrackt. In einer Sturmnacht versanken die letzten Teile im See.

Foto: Zum Schluss diente das Dampfschiff Speer als Saunaschiff.

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