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Januar 2023

Vierwaldstättersee – DS Italia
Die neugegründete Salondampfschiff-Gesellschaft von Casimir Friedrich Knörr gibt bei Escher Wyss in Zürich zwei grosse Schwesterschiffe in Auftrag. Erstmals sollen auf dem Vierwaldstättersee Salondampfer verkehren. Dass der Gotthard-Gedanke dabei auch Pate stand, ist aus den vorgesehenen Namen Germania und Italia leicht zu ersehen. Die Schiffe werden in Vitznau, auf dem Areal des heutigen Hotels «Vitznauerhof», zusammengebaut.

Foto: Im Ursprungszustand präsentieren sich, bei einem Halt in Sisikon, Passagiere und Mannschaft de «Italia» dem Fotografen.

Beide Schiffe weisen die gleichen Abmessungen auf. Die Länge beträgt 60.60 Meter und die Breite 12.60 Meter (jeweils über alles). Die schrägliegende 2-Zylinder-Nassdampf-Zweifachexpansionsanlage leistet 110 PSnom. Die Salondampfer können bis zu 750 Personen befördern.

Foto: Um das Jahr 1904 trifft die «Italia» in Vitznau ein. Dabei legt sie an einem anderen Dampfer an, gut sichtbar, dass die «Hölzli» sind über den Radkasten herabgelassen worden.

Am 6. Juli erfolgt der Stapellauf, die Indienststellung des fällt auf den 24. Juli 1872. Am 28. Juni 1881 führt die «Italia» König Ludwig II. von Bayern auf seiner zweiten Schweizer Reise von Luzern nach Brunnen.

Foto: 1909 findet die Ruderregatta noch nicht auf dem Rotsee statt. In der Luzerner Bucht begleitet die «Italia» die Rennboote.

Anlässlich des prunkvollen Besuches des Deutschen Kaisers Wilhelm II. vom 2. Mai 1893 ist die «Italia» als Begleitschiff zum «Kaiserschiff» Stadt Luzern (II) eingeteilt.

Foto: Angeschrieben ist diese Foto: Romfahrt vom 7. September 1925.

1924/1925 erhält die «Italia» grössere Umbauten (neue Räder, Umbau der Radkasten, neuer Kamin). 1943 werden die Kessel durch jene des ausgebrannten DS Victoria ersetzt. Die Stabilitätswerte des Schiffes sind spürbar schlechter geworden. Hauptgrund ist der deutlich höher liegende Schwerpunkt der neu eingebauten Occasions-Kessel. Dies ist auch einer der Gründe, dass die «Italia» nie ein Steuerhaus bekommt.

Foto: Am 21. August 1955 wird der Kurs, durchgeführt vom DS Italia, mit dem MS Waldstätter (II) bis Stansstad doppelt geführt.

Der Schreibende erinnert sich an eine Sonntagsfahrt am Ende der Einsatzzeit der «Italia», an eine Bemerkung zu seiner Mutter: «Du Mami, der Kapitän wird ja nass, wenn es regnet». Die Antwort der Mutter: «Dann fährt das Dampfschiff vermutlich nicht. Wir fahren dann ja auch nicht…».

Foto: 1958 trifft die «Italia» in Stansstad ein. Zahlreiche Passagiere steigen hier auf die, noch nicht durchgehende, Bahn nach Engelberg um.

Die beiden ehemaligen Maschinisten Fridolin Wespi und Ruedi Bühlmann erinnern sich, dass die «Italia»-Maschine für die Maschinisten sehr schwer zu fahren gewesen sei, da der Maschinistenstand hinter den Zylindern war, die Sicht auf die Kurbeln war gleich null. Bei den Maschinisten sei die Maschine nicht beliebt gewesen, hingegen bei den Heizern schon, weil diese weit weg vom Chef waren und somit nicht ständig unter Kontrolle. Der Maschinist konnte ihnen aber mit einem Glockensystem signalisieren, wenn sie mehr oder weniger Dampf produzieren mussten!

Foto: 1960 wurden auf der «Italia» die neuesten Modelle von Opel ausgestellt.

Nach der Betriebsaufnahme vom MS Schwyz (II) im Jahr 1959 gehen die Einsätze zurück, häufig ist die «Italia» (diese hat auch den Spitznamen «Tschingg», ein Wort, das heute nicht mehr verwendet werden darf…) sonntags um 14.05 Uhr nach Flüelen eingesetzt. Am 22. September 1963 führt sie mit dem Kurspaar 17-26 (mit einer live-Radiosendung vom Schiff aus; https://www.youtube.com/watch?v=yayB2cGZbxc ihre letzte Fahrt aus. Die «Italia» wird 1967 abgebrochen.

Foto: Nach der Ausserdienststellung 1963 lag die «Italia» noch bis 1967 in der Werft.

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