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Juli 2023

Zürichsee – DS Obersee; später Vierwaldstättersee – MS Neptun
Die Zürcher Obersee-Dampfbootgesellschaft in Lachen besass ab dem 1. September 1897 bis zum 30. April 1906 eine gültige Konzession für den Betrieb des Dampfschiffes Obersee. Bewilligt waren Fahrten zwischen Lachen und Rapperswil sowie zwischen Nuolen und Rapperswil. Da die Gesellschaft im Herbst 1897 für fünf Monate das DS Enge von der ZDG zum Preis von 2700 Franken angemietet hatte ist anzunehmen, dass der von Escher Wyss & Cie. erbaute Schraubendampfer Obersee verspätet geliefert wurde.

Foto: Die «Obersee» war meist auf der Strecke ab Rapperswil nach Lachen (SZ) im Einsatz (Ansichtskarte, abgestempelt am 5. April 1908).

Die Bauart dieses Schiffes war den kleinen Dampfschwalben der ZDG ähnlich. Es musste die Brücke der Verbindung zwischen Rapperswil und Hurden unterfahren können. Dazu musste der Kamin einziehbar sein. Wieweit die Fahrten des Schraubendampfers Obersee erfolgreich waren, lässt sich nicht belegen. Da aber gemäss der erteilten Konzession die Anzahl der Fahrten reduziert wurden, dürfte diesem Unternehmen kein Erfolg beschieden gewesen sein. Zunächst entfielen die Fahrten im Winter und später verkehrte die «Obersee» im Sommer nur noch an Sonn- und Festtagen.

Foto: Zum Motorschiff umgebaut versah die «Neptun» Dienste im Luzerner Seebecken sowie Lokalkurse im Urnersee oder nach Stansstad. Hier läuft das MS Neptun die Brücke 8 in Luzern an. Im Hintergrund die brandneue «Gallia» (Ansichtskarte, abgestempelt am 14. Mai 1919).

Verhandlungen um 1905 mit der ZDG über eine Betriebsführung führten zu keinem Vertragsabschluss. Die ZDG befürchtete die jederzeitige Liquidation der Obersee-Dampfbootgesellschaft. Im Winter 1907 teilte Dr. Otto Diethelm aus Lachen der Aufsichtsbehörde in Bern mit, er habe den Dampfer Obersee käuflich erworben. Er ersuchte um eine Konzession für den regelmässigen Transport von Personen zwischen den Stationen Lachen, Altendorf und Rapperswil sowie sonntags auch zur Insel Ufenau.

Foto: Eben ist die «Unterwalden» an der Güterbrücke in Flüelen eingetroffen. Damals wurden auf den Kursschiffen Dynamit (aus der Sprengstofffabrik in Isleten) nach Flüelen transportiert (!) und auf Güterwagen (im Bild) verladen. Das MS Neptun steht im Stilllager an der Güterbrücke, es wird erst abends wieder für Pendler nach Isleten und Bauen gebraucht (Foto vom 4. April 1951).

Ende 1910 wurde das Schiff der Dampfschiffgesellschaft des Vierwaldstättersees (DGV) zum Kauf angeboten. Diese erwarb es günstig und an der Sitzung vom 11. November 1911 bewilligte der Verwaltungsrat der DGV die Beschaffung eines Lloyd-Benzinmotors.

Foto: Fahrplantechnisch wurde die Brücke 8 noch seeabwärts angelaufen, heute ist der Fahrplan anders, die «Hermitage»-Schiffli legen am Schweizerhofquai nicht mehr an (Aufnahme von 1951).

Die umgebaute «Obersee» kam im März 1912 als Motorschiff Neptun auf dem Vierwaldstättersee um Einsatz. 1948 baute man das Schiff um und machte es für den Einsatz bei kühler Witterung wintertauglich. Bis 1983 verkehrte die „Neptun“ im Kursdienst, danach führte sie praktisch nur noch Dienstfahrten aus.

Foto: Wenn die Motorschiffe Rütli oder Reuss für Extrafahrten vermietet waren, kam die «Neptun» auf den «Hermitage»-Kurse noch hie und da zum Einsatz (Aufnahme vom 17. März 1983).

Per Ende 1991 wurde der ehemalige Dampfer vom Zürcher Obersee aus der Flottenliste der Luzerner Gesellschaft gestrichen und im Januar 1992 verschrottet.

Foto: Wegen der, von Felsbrocken, verschütteten Strasse von Stansstad nach Kehrsiten-Dorf übernahm die «Neptun» die Not-Kurse für die Einheimischen (Aufnahme von 1986).

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