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Juni 2020

DS Lausanne – Lac Léman
Am 18. April 1898 bestellt die Schifffahrtsgesellschaft des Genfersees (CGN) bei Sulzer, Winterthur, ein Salondampfschiff für Fr. 310‘000. Vorbild ist der Raddampfer Genève, jedoch soll das neue Schiff etwas kleiner werden.

Foto: Relativ kurzer Baustand der «Lausanne»: Das Steuerhaus befindet sich auf dem Oberdeck (Ansichtskarte abgestempelt am 28. August 1903).

Als erster Dampfer auf dem Lac Léman bekommt er eine schrägliegende Zwei-Zylinder-Heissdampfverbundmaschine. Dieser Maschinentyp wird in der Folge in acht weiteren Sulzer-Schiffen für den Genfersee eingebaut. Mit dem Bau der «Lausanne» wird 1899 begonnen und ein Jahr später erfolgen die Probefahrten. Der Kohleverbrauch liegt 10% tiefer als bei der „Genève“ und die gewünschte Geschwindigkeit von 27 km/h wird erreicht, jedoch ist die Stabilität des Schiffes ungenügend. Im Winter 1900/01 wird der Rumpf auf Kosten von Sulzer um 2 Meter verlängert und um 35 Centimeter verbreitert. Die CGN und die Passagiere sind mit dem Schiff zufrieden.

Foto: Die «Lausanne» bei einem Zwischenhalt in Evian-les-Bains.

Im darauffolgenden Winter erstellt man auf dem Oberdeck vorne eine kleine Rauchkabine, auf deren Dach der neue Steuerstand steht. Der Treppenaufgang zum Oberdeck befindet sich nun im Freien, da die Kabine auf dem hinteren Oberdeck entfernt wurde. 1909 werden Maschinentelegrafen eingebaut und 1910 die kleinen Fenster im Erstklass-Salon durch grössere ersetzt. Die Tische im Innern werden nun quer zu den Fenstern gestellt, ganz nach dem Vorbild der neueren Einheiten der CGN-Flotte. Gleichzeit verschwindet das Wappen auf den Radkasten und wird durch einen Strahlenkranz ersetzt.

Foto: Genussvolle Dampferfahrt auf dem Oberdeck der «Lausanne».

Da das Schiff auch im Winter im strengen Einsatz steht, werden 1927 zur Komfortverbesserung zwischen den Radkasten und dem Erstklass-Salon Schiebetüren montiert. Ein Jahr später erfolgt eine Generalrevision des Dampfers. Das Oberdeck wird in der Mitte verglast und das Sonnenzelt durch ein festes Dach ersetzt. Während des 2. Weltkrieges bleibt die «Lausanne» in Fahrt, 1945 wird beschlossen, das Schiff auf diesel-elektrischen Antrieb umzubauen.

Foto: DS Lausanne in Coppet (Ansichtskarte abgestempelt am 14. September 1921)

Auf Grund langer Lieferfristen erfolgt die Wiederinbetriebnahme erst 1949. Die Silhouette des Radschiffes ist beinahe unverändert, einzig der Kamin ist kürzer. Die Tragkraft kann von 850 auf 900 Fahrgäste erhöht werden. Es steht im strengen Einsatz, was 1958 umfangreiche Reparaturen an der Antriebsanlage nötig macht. Am Abend des 30. Juni 1968 verpasst die «Lausanne» bei starkem Weststurm den Landesteg in Ouchy und strandet vor dem Château d’Ouchy, ohne grösseren Schaden zu nehmen.

Foto: 1968 trifft die dieselelektrische «Lausanne» in Lausanne ein.

1976 wird das stolze Schiff in die Reserve zurückgestuft, wird jedoch ein Jahr später beim Winzerfest von Vevey dringend benötigt. Am 19. Oktober 1977 führt es seine letzten Kurse aus und wird im Sommer 1978 abgebrochen.

Foto: Die «Lausanne» wartet 1968 auf ihren Abbruch.

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