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Februar 2022

MS Ceresio (II) – Lago di Lugano
Bereits 1856 kommt ein Dampfschiff mit dem Namen Ceresio auf dem Lago di Lugano zum Einsatz. Ceresio ist der «Zweitname» des Lago di Lugano: Ceresio heisst frei übersetzt «See der Kirschenbäume».

Der Dampfer wurde von der Firma Escher Wyss in Zürich erbaut und wies eine Länge von 35 Meter sowie eine Breite (über alles) von 4.10 Meter auf. Die oszillierende Verbundmaschine leistete ganze 25 PS.

Foto: Die «Ceresio» (I) im Originalzustand in Lugano.

1899 wird dieses Dampfschiff komplett überholt – es erhält eine neue Dampfmaschine (Schrägliegende Verbunddampfmaschine mit 110 PS) sowie einen Dampfkessel, ein Steuerhaus und einen neuen Kamin. Zudem werden in der ersten und zweiten Klasse zusätzliche Fenster eingebaut.

Ende Juni 1922 wurde die «Ceresio» (I) ausser Dienst gestellt. 1923/1924 erfolgte schliesslich der Abbruch.

Foto: So präsentierte sich das Dampfschiff Ceresio (I) zwischen 1899 und 1922.

Die Wirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre trieb die Schifffahrtsgesellschaft fast in den Bankrott. Um den Konkurs zu verhindern, legte das Unternehmen nach Ende des Ersten Weltkriegs bis 1933 alle Dampfer, bis auf drei Exemplare, still. Die ausgemusterten wurden teilweise durch Motorschiffe ersetzt. Zur ersten Generation der SNL-Motorschiffe zählten neben der «Ceresio» und der «Lugano» (heute «Milano») auch die Motorschiffe Morcote (1921-1977) und Paradiso (1923-1976).

Foto: Das Motorschiff Ceresio trifft in Capolago ein.

Geliefert wurde das MS Ceresio von der Firma Vogt & Gut AG in Arbon. Beim Motor handelte es sich um eine Sulzer-Anlage vom Typ GRKWp20, dessen Leistung 250 PS betrug. Das Schiff weist eine Länge von 31,15 Meter und eine Breite von 6,28 Meter auf. Anfänglich wurde das Schiff von fünf (!) Angestellten bedient. Heute besteht die Besatzung aus zwei Personen. Am 28. März 1931 fand die Inbetriebnahme des Schiffes statt. Das Schiff bot zuerst 200 und nach 1938 240 Personen Platz.

Foto: Die flache Bauform erlaubt dem Schiff die Unterfahrung des Seedammes bei Melide.

Es gab nach dem Verschwinden der Dampfschiffe, mit Ausnahme der «Ticino» (II), «Sempione» und «Italia» (I), nach 1933 eine Arbeitsteilung: Die Dampfer verkehrten von Frühjahr bis Herbst, für die übrige Zeit reichten die Motorschiffe. Erinnerungen ehemaliger Mitarbeiter der SNL und von Zeitzeugen belegen diese Aussage. Bis zur Inbetriebnahme der Motorschiffe Morcote (II) 1977 und Paradiso (II) 1978 stand das MS Ceresio ganzjährig im Einsatz; im Sommer auf kürzeren Routen, etwa nach Gandria oder Porto Ceresio.

Foto: Winterruhe im Jahr 2004: Das MS Ceresio in der Werft von Lugano.

Bis 2035 will die Società Navigazione del Lago di Lugano (SNL) ihre gesamte Flotte auf Elektroantrieb umbauen: Nach dem gelungenen Start mit dem Umbau der kleinen «Vedetta» im Jahr 2016 auf Elektroantrieb, führt die SNL das Programm mit der «Ceresio» weiter. 6,5 Tonnen Batterien sind auf der «Ceresio» vorhanden. Die Ladezeiten varieren: Drei bis vier Stunden im langsamen Modus in der Werft, etwa zwanzig Minuten im schnellen Modus direkt am Landungssteg.

Foto: «Dampfschiff“-Atmosphäre auf der «Ceresio».

Im neuen Sommerfahrplan soll das das Motorschiff Ceresio auf einer neu eingerichteten «grünen Linie» fahren, die Lugano mit San Rocco und Gandria verbinden wird.

Foto: Schon der Anstrich der «Ceresio» zeigt, wie sie angetrieben wird!

Mehr über das MS Ceresio (II) kann in der DZ 207 nachgelesen werden.

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