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DS Schönbrunn (Donau)

Werterhalt

Die siebzig Jahre alten Originalkessel des letzten fahrklaren Raddampfers auf der Donau erfordern immer wieder gröbere Eingriffe – heuer mussten etwa zwanzig Stehbolzen, teilweise 70 Jahre Standzeit, erneuert werden. Diese Arbeit wird von speziell geschulten Fachkräften der ÖSWAG-Werft Linz unter strenger Aufsicht des TÜV durchgeführt. Wegen dieser Reparatur wird sich der Beginn des Fahrbetriebs heuer noch etwas verzögern, es wird mit Ende Mai gerechnet.

Kapitän Martin Wolf ist federführend im «Neulackprojekt»
Im Laufe der letzten Jahre konnte er mit einer Handvoll Unentwegter den vorderen Salon und den Backbord-Radkasten samt Decksflächen von Tonnen alter Farbe befreien, abdichten und neu beschichten.

Cpt. Martin Wolf als treibende Kraft.

Heuer hat sich seine Truppe den Steuerbord-Radkasten vorgenommen, dessen konstruktive Besonderheit die Kombination Stahlbau (im Bereich des Schaufelrads mit seinen massiven Trägern) und Leichtbau-Aluminium (Kabinenbereich des Radkastens) darstellt. Die «Schönbrunn» wird so wieder zum weissen Schwan, wie sie zuletzt Anfang der 1970er-Jahreim Einsatz war. Hunderte Kilo weniger Gewicht bedeuten aber auch weniger Tiefgang, weniger Spritverbrauch und bessere Fahrleistung – die Arbeit wirkt sich also direkt wirtschaftlich aus!

Von Farbschichten befreiter Aufbau.

Maschinen-Betriebsleiter Florian Deban hat immer eine lange Liste grösserer und kleinerer Arbeiten parat – derzeit in Arbeit
Vor allem der äussere Gleitschuh des HD-Kreuzkopfs neigte zum Wärmerwerden und schob das Tropföl vom unteren Sammelbecken hinauf, ein Zeichen, dass etwas mit der Gleitfläche nicht stimmte. Nachdem die Gleitbahn auf Parallelität vermessen worden war, konnte nunmehr die Weissmetallfläche des Gleitschuhs die Ursache sein. Abhilfe bringt dabei nur das zeitraubende und anstrengende händische Tuschieren: Die Gleitbahn wird mit blauer Tuschierfarbe eingestupft, dann der Schuh aufgesetzt, ein paar Mal hin und her bewegt und wieder abgenommen. Die Teile der Weissmetalloberfläche des Schuhs, die «tragen» (erhaben sind), sind nun blau eingefärbt.

Beginn der Schabarbeit – noch ist Hans gut gelaunt…

Es wird nun mit dem Tuschiereisen in feinster Arbeit so lange Material abgetragen, bis am Ende der Arbeit nur zwei Längsstreifen aussen sichtbar sind. Der Bereich der Schmiernuten in der Mitte muss freigestellt sein, damit der Schuh auf dem Ölfilm aufgleiten kann. Da so ein Kreuzkopfschuh etwa 35 Kilogramm Gewicht hat und -zig Mal aufgesetzt und wieder abgehoben werden muss, ist diese Arbeit sehr kräfteraubend, ob ihrer kleinen Fortschritte auch nervlich nicht unanstrengend. Deshalb ist es doppelt erfreulich, wenn sich immer wieder junge, wissbegierige Helfer finden, die das Team unterstützen – und alte, ausgestorbene Techniken erlernen. Immanuel Dornauer hat letztes Jahr, von der Steyrtalbahn kommend, bei der «Schönbrunn» «Lunte gerochen»! Danke!

Junge, lernbegierige Verstärkung, das Tragbild ist schon fast perfekt!

Organisation
Auch organisatorisch hat sich einiges geändert: Bootsmann Karl Schierl und Kapitän Florian Pausch sind nunmehr stellvertretende Arbeitskreisleiter und unterstützen den Kommandanten Josef Rathwallner, Florian Pausch übernimmt die gewerberechtliche Betriebsleitung des Schiffsbetriebs der ÖGEG-GesmbH.
Helfende Hände sind immer gern gesehen, für Speis und Trank ist gesorgt, auch Quartier ist an Bord kein Problem! Interessenten melden sich auf der Homepage oder direkt bei: Florian Pausch
Die öffentlichen Einsätze der «Schönbrunn» entnehmen Sie bitte der Homepage.

Renovierter Radkasten noch ohne Messingbuchstaben.

Wir danken Florian Pausch für seinen Bericht und die Fotos über die Winterarbeiten bei der «Schönbrunn».

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