Schweizer Schifffahrt

Das Dampfschiff Uri ist auf Kurs 18 eingeteilt und trifft beim Rütli ein.(Foto Markus Fröhlich)
Das Dampfschiff Uri ist auf Kurs 18 eingeteilt und trifft beim Rütli ein.
(Foto Markus Fröhlich)

Ausgezeichnetes Jahr 2023

Die Schweizerischen Schifffahrtsgesellschaften auf den Seen und Flüssen blicken auf ein ausgezeichnetes Jahr 2023 zurück. Zwar sind bei den meisten Unternehmungen die finanziellen Zahlen noch nicht da, aber die Frequenzentwicklung lässt darauf schliessen, dass wieder Vor-Corona-Zahlen erreicht werden konnten.

 

Gute Frequenzen
Die Dampf- und Motorschiffe wurden in der vergangenen Saison fast «gestürmt». Die Jahre der Zurückhaltung während der Pandemie scheinen vergessen. Die Menschen sind wieder draussen anzutreffen, sei es in Städten, auf den Bergen, in den Bahnen oder eben auf den Schiffen. Dazu beigetragen haben, neben dem schönen und warmen Sommerwetter, auch die teilweise sehr günstigen Saisonabonnements. Da gab es doch mehrmals Kapazitätsprobleme auf den Schiffen.

 

Der Tourismus hat sich erholt, aber nicht überall
Gemeinsam mit dem Bundesamt für Statistik (BFS) und Hotelleriesuisse stellte der Swiss-Tourismus Direktor Martin Nydegger die Bilanz für 2023 vor. Dabei wurde bekannt, dass die höchste Zahl an Hotelübernachtungen seit Beginn der Messungen 1934 erreicht wurde. Genauer gesagt übernachteten 2023 41,9 Millionen Gäste in der Schweiz.

 

Darunter waren drei Millionen Logiernächte aus Nordamerika und 754’000 aus Südostasien. Bei beiden Märkten stiegen die Logiernächte um knapp 25 Prozent im Vergleich zu 2019! Trotz der steigenden Anzahl an Besuchern aus Südostasien kommen wesentlich weniger Gäste aus China in die Schweiz. 2023 wurden 817’000 Logiernächte generiert, was immer noch 55,8 Prozent weniger sind als noch 2019. Der deutsche Markt macht mit 3,8 Millionen Übernachtungen die meisten ausländischen Logiernächte aus, erreichte trotzdem vier Prozent weniger gegenüber 2019. Dahingegen verzeichneten die touristischen Übernachtungen aus Grossbritannien ein Plus von rund drei Prozent.

 

Den grössten Prozentanteil machten die inländischen Übernachtungen der Schweizer aus. Dadurch wurden 20,8 Millionen touristische Übernachtungen durchgeführt. Das sind 16,3 Prozent mehr als 2019, jedoch weniger als in den Pandemiejahren.

 

Schattenseiten
Doch Nachwirkungen der Pandemie bleiben erhalten: So ist der Fachkräftemangel bei den Schifffahrtsunternehmungen und der (Schiffs-) Gastronomie immer noch bemerkenswert. In den Werften fehlt es nicht nur am Personal, sondern auch an Werkstoffen. So müssen Revisionen, teilweise über ein Jahr, früher geplant werden.  Oder bei plötzlichen Schiffsausfällen kann das defekte Teil nicht mehr einfach bestellt werden und «morgen ist es da».

 

Weiterhin Rückerstattung des Treibstoffzolls
Am 15. März 2024 passierte das revidierte CO2-Gesetz die Schlussabstimmung in den eidgenössischen Räten. Falls das Referendum nicht ergriffen wird, kann der Bundesrat nach Ablauf der Referendumsfrist das Gesetz in Kraft setzen. Im Gesetz ist unter anderem die Rückerstattung des Treibstoffzolls geregelt. So erhalten die konzessionierten Schifffahrtsunternehmungen weiterhin den Zollzuschlag auf Treibstoffe zurückerstattet.

 

Ausblick
Die Aussichten im Schweizer Tourismus werden von den Fachleuten als gut angesehen. Und wenn das Wetter auch noch mitspielt kann man mit einer guten Saison 2024 ausgehen.

 

Frequenzen und Kilometerleistungen 2023/2022