Veröffentlichung des Untersuchungsberichts
Der Verwaltungsrat der CGN hat den Bericht über die Havarie des Raddampfers Simplon, der sich am 29. März 2024 in Cully ereignet hat, veröffentlicht. Diese Untersuchung wurde von vier unabhängigen Experten durchgeführt, die einige Tage nach der Untersuchung beauftragt wurden.
Untersuchung
Das Risiko eine Probefahrt mit dem DS Simplon durchzuführen, obwohl starker Wind im Anzug war, wurde unterschätzt.
Der angekündigte Wind am späten Freitagnachmittag führte dann zu einer Verkettung von Ereignissen, die nun bekannt sind.
In ihrem Bericht stellten die Experten fest, dass die Organisation der CGN in Bezug auf die Erkennung und Bewältigung von Krisensituationen Mängel aufweist. Der Verwaltungsrat nimmt die festgestellten Mängel sehr ernst und verpflichtet sich, diese zu beheben, indem er die Krisenorganisation überarbeitet, Übungen vorsieht und die Kontinuitätspläne formalisiert. Die CGN wird im Laufe des Jahres 2025 einen externen Experten hinzuziehen, um die erzielten Fortschritte zu überprüfen.
Der Verwaltungsrat betont, dass die CGN in den letzten Jahren mehrere proaktive Schritte im Bereich der Sicherheit und des Risikomanagements unternommen hat, darunter eine spontane Stabilitätsanalyse der gesamten Flotte.
Im weiteren Sinne wurden mit der Einführung einer zentralen Ressourcenplanung bereits wichtige Schritte zur Modernisierung der Unternehmensführung unternommen. Darüber hinaus hat das Management unmittelbar nach dem Vorfall Richtlinien insbesondere zu Probefahrten und zum Management von Ankerplätzen bei Pannen oder Vorfällen erlassen, die auf der Grundlage der Empfehlungen der Experten fertiggestellt und konsolidiert werden sollen. Der Verwaltungsrat teilt die Feststellung, dass das umfangreiche Projektportfolio der CGN zu einem hohen Druck führt. Er wird sich weiterhin dafür einsetzen, die verfügbaren Mittel an die Herausforderungen des Unternehmens anzupassen.
Konsequenzen
In Anbetracht des Gutachtens, das die Notwendigkeit einer Reorganisation der Prozesse der CGN hervorhebt, ist der Betriebschef der Ansicht, dass er nicht mehr die richtige Person ist, um die notwendigen Veränderungen in Ruhe durchzuführen. Der Verwaltungsrat der CGN teilt diese Ansicht. Die CGN dankt dem Betriebschef für seinen unermüdlichen Einsatz im Dienste der Gesellschaft. Die CGN und der Betriebschef sind sich einig, dass das Arbeitsverhältnis beendet werden soll.
Der Generaldirektor der CGN wird am 31. Mai 2025 in den Ruhestand treten. Er wird noch in der Lage sein, mehrere wichtige laufende Projekte zu betreuen. Seine Nachfolgerin oder sein Nachfolger wird insbesondere für die Umsetzung der strukturellen Veränderungen verantwortlich sein, die sich aus dem Bericht ergeben. Das Einstellungsverfahren hat bereits begonnen.
Der Erste Kapitän, der an verschiedenen im Bericht dokumentierten Entscheidungen beteiligt war, wurde vom Verwaltungsrat an seine beruflichen Pflichten erinnert.
Wie weiter?
Der Verwaltungsrat ist zudem der Ansicht, dass es nunmehr von entscheidender Bedeutung ist, die Arbeiten zur Wiederinbetriebnahme des DS Simplon gemäss den von ihm eingegangenen Verpflichtungen zügig voranzutreiben. Im Gegensatz zu allen anderen historischen Schiffen der CGN (mit Ausnahme der «Helvétie», einer stillgelegten Einheit, deren zukünftige Antriebsart noch untersucht wird), ist die «Simplon» bereits vor dem Vorfall die nächste Belle Epoque-Einheit, die einer vollständigen Renovierung bedarf.
Die Inspektion des Rumpfes nach dem Unfall hat im Übrigen, unabhängig von den durch den Unfall verursachten Schäden, einen verschlechterten Allgemeinzustand aufgezeigt. Zu diesem Zweck hat der Verwaltungsrat bereits die Unterstützung der «Association des amis des bateaux a vapeur du Léman» (ABVL) zur Finanzierung der Projektstudien, die Anfang 2025 beginnen werden. Die CGN bemüht sich seit heute in enger Zusammenarbeit mit der ABVL, ein Maximum an finanziellen Mitteln zu beschaffen, um diese wichtige Baustelle zu realisieren und den «Simplon» wieder fahren zu lassen. |
Pressemitteilung (in französischer Sprache)