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September 2019

MS Cygne (II) – Lacs de Neuchâtel et Morat (LNM)
In den 1930er Jahren ist die Schifffahrtsgesellschaft auf dem Neuenburger- und Murtensee (LNM) technisch und finanziell sanierungsbedürftig. Es droht ein Bankrott. Schon 1921 empfiehlt eine Expertise von Jakob Ammann, Direktor des BLS-Schiffsbetriebs auf dem Thuner- und Brienzersee, die Anschaffung von kleineren, wirtschaftlicheren Motorschiffen. Ein Komitee mit Persönlichkeiten aus Tourismus, Wirtschaft und Presse wird gegründet und überzeugt schliesslich die Ufergemeinden zur Finanzierung von zwei Dieselschiffen des Typs Munot (Untersee und Rhein). Die beiden Schwesterschiffe werden 1938 bei der Bodan-Werft in Kressbronn bestellt.

1939 werden die beiden Motorschiffe Cygne und Mouette in der Werft von Neuenburg zusammengebaut. Der zweite Weltkrieg hat bald eine extreme Knappheit an flüssigem Treibstoff zur Folge sodass die Motorschiffe, wie auch der Strassenverkehr, praktisch lahmgelegt werden. Das wenige zugeteilte Rohöl wird vorzugsweise für die kleineren 60-plätzigen Motorboote Sarcelle, Bécassine, Grèbe und Foulque verwendet.

Die Originalmotoren sind langsam laufende 6-Zylinder Sulzer-Diesel mit 275 PS und Druckluftanlass. Die «Cygne» erhält 1956 einen GM 110-Motor gleicher Leistung mit elektrischem Anlasser. Der dritte Motor, ein GM V71 mit 240 PS wird 1980 bei der «Cygne» eingebaut. Im Jahr 2001 erhält die „Cygne“ den vierten Motor, einen MAN mit 250 kW (340 PS). Die Stromversorgung, anfänglich in Gleichstrom 110 V, erfolgt ab Batterien und ab einem Dynamo, der vom Dieselmotor angetrieben ist. Ab 1994 erzeugt ein Hilfsdieselmotor mit Generator Wechselstrom 220/380 V.

Nach dem Krieg übernehmen die Diesel-Zwillinge die Hauptlast des Verkehrs. Bis 1952 werden auch im Winter beide Schiffe für Pendler morgens und abends eingesetzt. Das eine Schiff von und nach Cudrefin, das andere von und nach Portalban. Bis zur Einstellung des Regionalverkehrs am 10. Dezember 2011 verkehrte ein Schiff im Dreieckverkehr Neuchâtel-Portalban-Cudrefin. Im Sommer ist die «Cygne» jahrelang dem Kurs nach Cudrefin-Estavayer zugeteilt.

Seitdem der Sommerfahrplan von sieben auf fünf Kursschiffe reduziert worden ist, hat die «Cygne» keinen festen Einsatz mehr zugeteilt. SCHADE für dieses Schiff, dem letzten seiner Bauart in der Schweiz!

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