Das nach der englischen Königin benannte Dampfschiff läuft am 23. Juni 1870 vom Stapel. Am 6. August findet die erste Probefahrt statt. Nacharbeiten am Schiff verzögern die Inbetriebnahme, die dadurch erst anfangs 1871 stattfindet.
Die Schalenteile stammen aus Schottland, die Maschinen jedoch von Sulzer. Die Kessel werden hintereinander angeordnet, die «Victoria» hat dadurch zwei Kamine. Das Schiff ist 54.05 Meter lang und 11.46 Meter breit (jeweils über alles), die schrägliegende Nassdampf-Zwillingsmaschine leistet 100 PSnom (480 PSi) und die Zulassung beträgt 525 Personen.
Umbau zum Salondampfer
Im Winter 1875/1876 wird die «Victoria», analog der «Schweiz», zu einem Salondampfer umgebaut. 1882/1883 erhält sie zwei neue Kessel, die nebeneinander angeordnet sind, daher entfällt der zweite Kamin.
Nach einem Querriss am Hochdruckzylinder im Jahre 1897 erhält der Raddampfer ein Jahr später (1898) eine neue Maschine und im Winter 1906/07 eine neue Kesselanlage.
Während des Ersten Weltkrieges werden die beiden Dampfer Schwyz (ex «Schweiz») und Victoria sehr häufig eingesetzt.
Grossbrand
Während einer Revision auf dem Schwimmdock wird das Schiff in der Nacht vom 11./12. Mai 1942 schwer beschädigt. Obwohl eine Reparatur möglich gewesen wäre, ist darauf, wegen der schwierigen Situation während des Zweiten Weltkrieges, verzichtet worden.
Die «Victoria» wird abgebrochen. Die Kessel kommen auf die «Italia», der Anker auf das spätere MS Waldstätter (II) und die Glocke zur Station Ennetbürgen.
Dampferzeitung
Einen ausführlichen Bericht über das DS Victoria (und das DS Schweiz/Schwyz) können Sie der Ausgabe 203 nachlesen. Bestellen können Sie hier.