Elbe (Weisse Flotte Sachsen)

Blick vom Dresdner Terrassenufer auf die teilweise eingestürzte Carola-Brücke.(Foto Michael Kaiser, 19. September 2024)
Blick vom Dresdner Terrassenufer auf die teilweise eingestürzte Carola-Brücke.
(Foto Michael Kaiser, 19. September 2024)

Schweigen nach Dresdner Brückenkatastrophe September 2024

Die Weisse Flotte Sachsen (WFS) vermisst eine Kontaktaufnahme der Stadt Dresden betreffend des verheerenden Brückeneinsturzes auf der Elbe. Untenstehend veröffentlichen wir eine Medienmitteilung der WFS.

 

«Seit knapp zwei Wochen muss die Weisse Flotte Sachsen GmbH mit der Dresdner Brückenkatastrophe umgehen. Der Teileinsturz der Carolabrücke trifft nicht nur das aktuelle Geschäft der Dresdner Flotte, es drohen Folgen weit über den Jahreswechsel hinaus. Auch der Werftplan des Unternehmens steht infrage, der in Dresden-Laubegast Instandhaltungsarbeiten an mehreren Dampfern und die Komplettsanierung des Motorschiffs August der Starke vorsieht.

 

Die Weisse Flotte Sachsen begrüsst, dass die Stadt bereits weniger als zehn Tage nach dem Brückenunglück einen Plan für den Abriss der noch stehenden Teile des Brückenzugs C vorgelegt hat, kritisiert aber die Schwerpunktsetzung der Stadt und den geplanten Zeitbedarf.

 

«Es ist von elf Wochen Abbruchzeit die Rede. Das bedeutet, dass wir damit rechnen müssen, dass Brückenteile bis mindestens Ende Dezember die Elbe blockieren», stellt Geschäftsführer Stefan Bloch fest. «Aus unserer Sicht ist dies nach dem Teileinsturz der Carolabrücke die zweite Katastrophe.» Zudem sei unverständlich, dass die Stadt einen Arbeitsbeginn bei einem Dresdner Elbepegel ab 4,30 Meter in Aussicht gestellt hat, bisher aber noch nichts passiert ist. «Diesen Wasserstand hat die Elbe am Sonntagvormittag erreicht, bis jetzt ist am avisierten ersten Abbruchort des noch vorhandenen Brückenrests aber noch nicht einmal ein Arbeiter zu sehen.»

 

Das Schifffahrtsunternehmen, das als eines der Herzstücke im Dresden-Tourismus gilt, bemüht sich unterdessen, sein Herbst- und Wintergeschäft zu retten. «Wir haben dafür einen neuen Fahrplan entwickelt», sagt Geschäftsführerin Astrid Rockel. Doch dabei ergäben sich neue Probleme. So sei zum Beispiel der Zuweg zu den Anlegestellen an der Albertbrücke bei Abendfahrten kompliziert, ausserdem müsse das Unternehmen nun einen Shuttelbus zu diesen Anlegern finanzieren. «Diese zusätzliche Belastung können wir uns nicht unbefristet leisten», gibt Rockel zu Bedenken.

 

Die Geschäftsführung setzt deshalb auf eine Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. Bisher habe es aber noch keine entsprechenden Signale gegeben, sagt Bloch.

«Wir sind von der Stadt, also der Verantwortlichen für die Brücke, bisher noch nicht einmal kontaktiert worden, um zum Beispiel zu fragen, welche Schritte nötig sind, um unser Herbst- und Wintergeschäft zu retten.» Angesichts der Bedeutung der Bundeswasserstrasse Elbe und der Weisse Flotte Sachsen GmbH für den Dresdner Tourismus sei dies eine sehr irritierende Erfahrung.»

 

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