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Oktober 2018
1871 bestellt die neu gegründete Salon-Dampfschifffahrts-Gesellschaft des Vierwaldstättersees bei Escher Wyss in Zürich zwei Raddampfer. Erstellt werden die beiden auf einem Bauplatz mitten im Dorf Vitznau.

Etwa einen Monat vor dem Stapellauf des ersten Schiffes kommen die Neubauten in den Besitz der Vereinigten Dampfschifffahrts-Gesellschaft (VDGV). Im Juni 1872 erfolgt die Einwasserung der «Germania». Sie wird noch im gleichen Monat in Dienst gestellt. Einen Monat später folgt das Schwesterschiff Italia.

Der Schiffsrumpf ist durch drei Querwände (Schotten) in vier Räume eingeteilt, im mittleren sind die Dampfmaschine und die beiden Dampfkessel eingebaut. Auf dem Hauptdeck mit ringsum laufenden Galerien liegt im hinteren Teil der 2,2 Meter hohe Erstklass-Salon. Er hat eine Länge von 14 Metern und eine Breite von sechs Metern, die Vertäfelung und die Möblierung ist aus Hartholz. Der Salon 2. Klasse auf dem vorderen Hauptdeck ist sehr einfach gestaltet. Das 42,7 Meter lange Oberdeck ist den Erstklass-Passagieren vorbehalten, welchen rundum laufende Sitzbänke zur Verfügung stehen. In der Mitte des Oberdecks steht die Brücke – ohne Steuerhaus – für den Steuermann und den Kapitän. In der 1. Klasse finden 400 Personen viel Platz, während den Fahrgästen in der zweiten Klasse Raum für 200 Personen zusteht. Bei hoher Auslastung aller Räume sollen bis zu 1‘300 Passagiere mitgenommen werden können. Die schrägliegende Zwei-Zylinder-Dampfmaschine mit zweifacher Expansion entwickelt 110 PS und die beiden Dampfkessel sind für 5 Atmosphären Betriebsdruck berechnet. Der anfänglich hohe Kohleverbrauch pro Fahrstunde kann bis 1874 von über 600 auf 542 Kilogramm reduziert werden.

Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges wird die «Germania» mehrmals revidiert und technisch erneuert.

1921 versucht die Gesellschaft den Dampfer zu verkaufen, aber dafür ist er zu gross und in schlechtem Zustand.

1926 bekämpft die Stadt Luzern die Arbeitslosigkeit und subventioniert eine Generalrevision des Schiffes mit Fr. 50’000.

Ab den 1930er Jahren ist der Dampfer nur wenige Tage pro Jahr im Einsatz.

Im September 1949 läuft das Schiff zu seiner letzten Fahrt aus, dies nachdem es über 830’000 Kilometer zurückgelegt hat.

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