Dampferzeitung: Wie sieht die Frequenzentwicklung zum Vorjahr aus?
Sonja Randjelovic: Aktuell liegen wir bei den Passagierzahlen rund 10% über dem Vorjahr. Dies bei 7.5% mehr gefahrenen Kilometern.
Wie sieht es beim Personalbestand aus?
Der Personalbestand ist solide; wir verfügen über genügend Mitarbeitende und stellen fast monatlich Personal ein. Aufgrund der jährlichen Saisonmüdigkeit haben wir derzeit vermehrt Krankheitsabsenzen, die aber von kurzfristiger Natur sind.
Gab es grössere Probleme mit den Schiffen und beim Fahrplan?
Das Kurspaar 111/112 (Zürich Bürkliplatz–Rapperswil 14.20 Uhr/Rapperswil–Zürich Bürkliplatz an 15.40 Uhr) wurde per 1. Juli 2025 eingestellt. Der dichte Fahrplan mit stündlichen Rundfahrten nach Rapperswil liess keinen Spielraum für ein Reserveschiff: Von 17 Schiffen waren 16 täglich im Einsatz, nur ein Dampfschiff war nicht täglich eingeplant. Bei technischen Störungen oder Wartungsarbeiten musste deshalb jeweils ein Kurs gestrichen werden. Bevorzugt der Kurs 111/112, da er über die geringste Auslastung und nur ein Bistro verfügt. Zwischen dem 1. Mai und 11. Juni fiel der Kurs 17-mal aus. Die wiederholten Ausfälle sorgten sowohl bei Fahrgästen als auch beim Personal für Unmut. Auf Antrag beim ZVV wurde das Kurspaar daher ab Juli definitiv aus dem Fahrplan genommen.
Wie sehen Sie die Saison 2026 aus?
Das Angebot 2026 bleibt praktisch dasselbe wie 2025. Wir gehen von einer stabilen Personalsituation aus. Nebst dem eMS Uetliberg wird auch eMS Pfannenstiel elektrisch auf dem Zürichsee unterwegs sein.
Generell: Wie sehen Sie die Zukunft und die Herausforderungen der ZSG in nächster Zeit?
Wir suchen eine Nachfolgelösung für unsere Bord-Gastronomie. Der langjährige Pächter Roland Thalmann beendet sein Engagement per Ende 2026. Die Suche nach einem neuen Gastropartner läuft derzeit an. Für das Erlebnis Schiff spielt die Gastronomie eine zentrale Rolle und will daher gut gewählt sein.
Natürlich setzen wir unsere Nachhaltigkeitsbemühungen fort und werden in den beiden kommenden Winterhalbjahren die Motorschiffe Pfannenstiel und Albis elektrifizieren. Ebenfalls in den kommenden zwei Jahren wollen wir das MS Bachtel durch einen Neubau ersetzen.
Unsere Nachhaltigkeitsbemühungen sollen noch in diesem Jahr durch ein Nachhaltigkeitszertifikat verifiziert werden.
Im kommenden Jahr will der Verwaltungsrat zudem die Flottenentwicklung ab 2035 für die grösseren Schiffe unserer Flotte angehen.
Zudem soll das Verwaltungsratspräsidium im kommenden Jahr von Peter Weber an Markus Streckeisen übergehen, wenn die Generalversammlung im Juni 2026 diesem Vorschlag zustimmt.
Mehr Informationen über die Winterfahrten auf dem Zürichsee.