Im Jahr 2024 waren insgesamt 214’647 (228’547) Personen an Bord der acht Neuenburger Schiffe. Der neue Direktor der LNM, Peter Voets, schreibt uns: «Das Jahr 2024 war eine Herausforderung. Der Frühling war aufgrund des Wetters katastrophal, wobei insbesondere die Zahl der Gäste im Juni im Vergleich zum Vorjahr um 50% zurückging. Ab Mitte Juli wurde es deutlich besser, wenn nicht sogar ausgezeichnet. Aber seit Ende August ist es wieder schwieriger geworden. Die Zahlen für 2024 sind daher deutlich schlechter ausgefallen als die von 2023, die schon nicht aussergewöhnlich waren. Darüber hinaus führte ein einmonatiger Ausfall des DS Neuchâtel zu einer Einschränkung unseres Angebot.»
Insgesamt legten die Schiffe der LNM und der Trivapor 90‘833 (2023: 96‘593) Kilometer zurück.
Kilometer und Betriebstage 2024/2023 | ||||
Schiff | Kilometer 2024 | Kilometer 2023 | Betriebstage 2024 | Betriebstage 2023 |
DS Neuchâtel | 5‘886 | 10‘263 | 68 | 105 |
MS Ville d‘Estavayer | 16‘783 | 15‘944 | 145 | 142 |
MS Cygne | 90 | 123 | 1 | 5 |
MS Idée Suisse | 16‘721 | 14‘339 | 154 | 126 |
MS Ville d‘Yverdon | 16‘717 | 16‘102 | 159 | 154 |
MS Ville de Neuchâtel | 11‘225 | 13‘702 | 125 | 137 |
MS La Béroche | 11‘853 | 12‘422 | 120 | 122 |
MS Fribourg | 12‘558 | 13‘698 | 155 | 159 |
DS Neuchâtel
Sébastien Jacobi, Dampferfreund der ersten Stunde und Sekretär von Trivapor schreibt: «Nach zehn Betriebsjahren musste an unserem Schiff im letzten Winter eine Generalrevision durchgeführt werden. Das Personal der LNM und der Shiptec (Luzern) haben daran mit Begeisterung gearbeitet, wie auch die «Jeudistes» von Trivapor durch ihre freiwilligen Donnerstagseinsätze. Alles war bereit für unseren Hauptanlass, die Generalversammlung in Twann. Das Schiff hat an diesem Tag gute Dienste geleistet. Aber einige Tage später machte uns die Maschine Sorgen wegen eines abnormalen Klopfens, dessen Herkunft schwierig zu finden war.
Im Folgenden eine erfreuliche Nachricht: Die LNM verfügt wieder über einen zweiten Dampfmaschinisten. Dank ihm konnte auf den geplanten Ausfall der Kursfahrten vom 22. bis 28. Juli 2024 verzichtet werden.
Nach dem Zwischenfall im letzten Jahr in Yverdon hat die LNM den Stadtbehörden vorgeschlagen, einige Verbesserungen zur Sicherheit der Schifffahrt vom See bis zur Schiffländte vorzunehmen. Das Dampfschiff fuhr in diesem Jahr nicht in diesem Seeteil.
Winterarbeiten 2024/2025
Das MS Ville d’Yverdon erhält auf dem Aussendeck ein Solarsegel.
Die LNM arbeitet an der Sanierung des MS Cygne. Dieser Oldtimer soll ab Ende Oktober 2025 als Reserve- und Ausbildungsschiff für zukünftige Kapitäne im Einsatz stehen.
Ausblick auf die Saison 2025
Im Fahrplan 2025 wurden geringfügige Änderungen vorgenommen.
Die Generalversammlung der Trivapor findet am Samstag, 17. Mai 2025 statt.
Jeden Monat hält die LNM eine reichhaltige Palette von Themenfahrten bereit.
Einsatz vom DS Neuchâtel vom 16. Mai bis 28. September 2025
Änderungen vorbehalten |
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Mittwoch | Kurse 2/3
Neuchâtel ab 11.40 Uhr, Biel an 14.05 Uhr Biel ab 14.45 Uhr, Neuchâtel an 17.10 Uhr |
Donnerstag | Kurse 23/24 und 415/416
Neuchâtel ab 12.15 Uhr, Murten an 13.55 Uhr Murten ab 14.40 Uhr, Neuchâtel an 16.20 Uhr Neuchâtel ab 16.40 Uhr, Estavayer an 18.10 Uhr Estavayer ab 18.15 Uhr, Neuchâtel an 19.25 Uhr |
Freitag | Kurse 21-611/613/615/617-26
Neuchâtel ab 09.10 Uhr, Murten an 10.45 Uhr Murten ab 10.50 Uhr, Murten an 12.05 Uhr Murten ab 12.15 Uhr, Murten an 13.30 Uhr Murten ab 14.15 Uhr, Murten an 15.30 Uhr Murten ab 15.40 Uhr, Murten an 16.55 Uhr Murten ab 17.05 Uhr, Neuchâtel an 19.00 Uhr |
Samstag (ohne 17. Mai) | Kurse 311/313/315/317/319
Fahrt via Cudrefin und Portalban Neuchâtel ab 10.30 Uhr, Neuchâtel an 11.50 Uhr Neuchâtel ab 12.10 Uhr, Neuchâtel an 13.30 Uhr Neuchâtel ab 14.15 Uhr, Neuchâtel an 15.35 Uhr Neuchâtel ab 15.50 Uhr, Neuchâtel an 17.15 Uhr Neuchâtel ab 17.25 Uhr, Neuchâtel an 18.45 Uhr |
Sonntag | Kurse 23/24 und 415/416
Neuchâtel ab 12.15 Uhr, Murten an 13.55 Uhr Murten ab 14.40 Uhr, Neuchâtel an 16.20 Uhr Neuchâtel ab 16.40 Uhr, Estavayer an 18.10 Uhr Estavayer ab 18.15 Uhr, Neuchâtel an 19.25 Uhr |
Anmerkungen zum Einsatz des DS Neuchâtel
Laut den erhaltenen Informationen wird die «Neuchâtel» von Mittwoch bis Sonntag wie 2024 fahren, allerdings mit einigen Änderungen.
Der Dampfer wird nicht nach Yverdon fahren, da die Gemeinde die Zihl nicht ausbaggern will. Am Mittwoch, nach der Rückfahrt von Biel, ist der Dienst beendet. Am Donnerstag und Sonntag, nach der Rückfahrt von Murten, wird der Dampfer auf der Hinfahrt über das Neuenburger Ufer nach Estavayer fahren, auf der Rückfahrt über Chevroux. Am Samstag finden fünf Dreiecksfahrten Cudrefin-Portalban statt. Es gibt keine Kurse mehr Hauterive – St-Blaise – Cudrefin oder Auvernier-Portalban. Hauterive und St-Blaise werden am Donnerstag und Sonntag mit den Kursen Neuchâtel-Morat und zurück bedient.
Neuer Direktor
Der Lausanner Peter Voets setzte sich am 1. Januar 2025 auf den Direktorensitz der Schifffahrtsgesellschaft auf dem Neuenburger- und Murtensee. Er wurde aus 200 Bewerbern ausgewählt, hatte verschiedene Führungspositionen in den Bereichen Betrieb, Verkauf und Marketing inne und verfügt über ausgezeichnete Kenntnisse im Transportwesen, da er für Eurostar, Easyjet, die CGN und Rail Europe gearbeitet hat.
Da die LNM im Jahr 2024 den schlechtesten Sommer der letzten zehn Jahre erlebt hat, muss der neue Direktor die Entwicklungsstrategie fortsetzen. Als schlagendes Herz des Tourismus im Drei-Seen-Land möchte er die Flotte renovieren und ein neues Schiff erwerben, um ihre Attraktivität zu steigern.
Peter Voets, was hat Sie zu dieser Herausforderung motiviert?
Die Schönheit der Schiffe und der Seen. Ich habe bei der CGN auf dem Genfersee gearbeitet. Nun kehre ich zu den Seen Neuenburg, Murten und Biel zurück, während die LNM vor grossen Herausforderungen steht. Das ist motivierend. Insbesondere möchte ich den Online-Verkauf ausbauen.
Sie stehen am Ende der kompliziertesten Saison der letzten zehn Jahre. Was ist passiert?
Die Aktivitäten der LNM sind sehr wetterabhängig und der Frühsommer 2024 war besonders regnerisch. Danach verbesserte sich die Lage zwar, aber es war nicht möglich, den Rückstand aufzuholen. Auch unser Dampfschiff Neuchâtel hatte einen längeren Ausfall, sodass das Jahr mit einer Bilanz von nur 220’000 beförderten Passagieren abschloss.
Wie sieht die finanzielle Bilanz für das Jahr 2024 aus, mit 220’000 Fahrgästen, während 250’000 erwartet wurden?
Weniger Passagiere bedeuten weniger Einnahmen, aber auch weniger variable Kosten, wie z. B. für den Einkauf von Waren. Das Unternehmen hatte auch Einsparungen vorgenommen, aber es wird unmöglich sein, einen Betriebsverlust zu vermeiden. Glücklicherweise ist der Cashflow gesund und wir sollten in der Lage sein, ihn zu absorbieren.
Was sind die grössten Herausforderungen für die Zukunft?
Unsere Flotte ist überaltert und entspricht nicht mehr unbedingt den Anforderungen. Wir möchten unsere Schiffe weiter verjüngen, wie wir es bereits mit der «Ville d’Estavayer» getan haben. Wir haben auch zu wenig Schiffe, insbesondere für Privatkunden, und es stellt sich die Frage nach einem zusätzlichen Schiff, das für Veranstaltungen geeignet ist. Wir planen ein neues Schiff mit 300 Plätzen, das vollständig elektrisch betrieben wird. Die Kosten werden jedoch auf zehn Millionen Franken für das Schiff und eine Million für die Ausstattung der Häfen, insbesondere mit Ladestationen, geschätzt.
Wann soll das Schiff in Betrieb genommen werden?
Wir hoffen, dass es innerhalb von drei Jahren fertig sein wird. Das Pflichtenheft wird demnächst den drei Kantonen vorgelegt. Der weitere Zeitplan hängt von der Reaktionsfähigkeit der Politik ab. Die Kantone wissen jedoch, dass die LNM ein wichtiger Akteur im regionalen Tourismus ist, daher sind wir zuversichtlich.
Unruhe beim Personal
Am 6. Februar 2025 erschien in ArcInfo ein lesenswerter Artikel von Loic Marchand über die Sorgen und Nöte des Personals der LNM über die strategische Neuausrichtung der Schifffahrtsgesellschaft, der in der Romandie einigen Wirbel ausgelöst hat.
«In einem Brief der Gewerkschaft des Verkehrspersonals (SEV) an den Verwaltungsrat stellt das Schiffspersonal den Kauf eines neuen Schiffes in Frage. Wie RTS (Westschweizer Fernsehen und Radio) berichtet, die sich eine Kopie dieses Schreibens beschafft hat, fragen sich die Angestellten, «wie die LNM den Kauf des «LNM 500» verkraften wird».
Dieses Elektroschiff mit 500 Plätzen (Projektname LNM 500), davon 200 Sitzplätze, soll es der Schifffahrtsgesellschaft ermöglichen, beispielsweise Bankette oder Konferenzen auszurichten. Ein Angestellter stellt heute «Forderungen nach Einsparungen» und «einen sichtbaren Mangel an Wartung» fest, was «eindeutig auf eine defizitäre Finanzlage hindeutet». Laut Experten, die von RTS um Rat gefragt wurden, würde der Kauf des «LNM 500» 18 Millionen Franken kosten. Ein Betrag, der von Nicolas Gigandet, dem Präsidenten des Verwaltungsrats des LNM, bestritten wird, der eher von 12 Millionen spricht.
Nicolas Gigandet begründet das Projekt damit, dass sich die LNM «von einer Schifffahrtsgesellschaft zu einem Tourismusunternehmen entwickeln muss, in dem das Kundenerlebnis im Mittelpunkt steht». Die Frage der Finanzierung sei noch nicht geklärt, sagt der Verwaltungsratspräsident. «Das Projekt kann nicht ohne finanzielle Unterstützung durch die Kommanditisten durchgeführt werden», zu denen insbesondere die Kantone Neuenburg, Waadt und Freiburg gehören.»
Die Gewerkschaft SEV und die Verantwortlichen der LNM haben sich für ein Gespräch im März verabredet. Wir hoffen, dass sich das Personal und der Verwaltungsrat auf eine Klärung der Vorwürfe einigen können.