Bayerische Seenschifffahrt

Kurt Hunziker
Wir haben die verschiedenen Schifffahrtsunternehmungen gebeten, uns einen kleinen Rückblick auf das Schifffahrtsjahr 2024 zu übermitteln. Gleichzeitig gaben diese uns bekannt, welche Arbeiten an den Schiffen im Winterhalbjahr 2024/2025 getätigt wurden und werden. Ein Ausblick auf das Jahr 2025 runden diese Beiträge ab.

An den vier Betriebsteilen Ammersee, Königssee, Starnbergersee und Tegernsee waren die Bedingungen im Jahr 2024 ziemlich unterschiedlich. Obwohl am Königssee die Kapazität der Boote bereits während der Corona-Pandemie verringert wurde, konnten die Fahrgastzahlen des Vorjahres schon Ende November geringfügig überschritten werden. Der ganzjährige Fahrbetrieb musste nur an wenigen Tagen aufgrund stürmischen Wetters eingestellt werden.

 

Auch am Tegernsee konnten die Fahrgastzahlen des Vorjahres überschritten werden.

 

Die Situation am Ammersee und am Starnbergersee stellte sich jedoch gänzlich anders dar. Aufgrund von heftigem Starkregen und damit verbunden mit z. T. lang andauerndem Hochwasser an den beiden Seen waren beträchtliche Einbussen zu verzeichnen. Am Ammersee wurde der Fahrbetrieb aufgrund behördlicher Anordnung für zwölf Tage eingestellt. Am Starnbergersee musste der Schiffsbetrieb wegen des Hochwassers zwar nicht eingestellt werden, war aber über Monate stark eingeschränkt. Im Juni konnten nur zwei Schiffsstege angefahren werden. Die anderen Stege kamen nach und nach dazu, bis am 13. September 2024 der letzte Steg in Ambach wieder in den Fahrbetrieb aufgenommen werden konnte.

 

Insgesamt wurden etwas mehr als 1,4 Mio. Fahrgäste befördert, was einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um rund 50‘000 Fahrgäste entspricht.

 

Beförderte Personen 2024/2023
See

2024

2023

Ammersee

273‘600

327‘800

Königssee

731‘900

704‘500

Starnbergersee

150‘500

185‘600

Tegernsee

266‘200

259‘00

Insgesamt konnte das Jahr 2024 dennoch positiv abgeschlossen werden, da die beiden touristisch geprägten Seen – Königssee und Tegernsee – mit sehr erfreulichen Zahlen aufwarten konnten.

 

Winterarbeiten 2024/2025

Für das Winterhalbjahr 2024/2025 fallen am Königssee die «normalen» Instandhaltungsarbeiten an den Elektromotorbooten statt.

 

Am Ammersee steht beim MS Herrsching der Umbau der Küche sowie die Erneuerung des Bodens an.

 

Am Tegernsee werden sowohl beim MS Tegernsee als auch beim MS Wallberg der Überwasser- sowie der Unterwasseranstrich erneuert. Zusätzlich werden beim MS Wallberg noch die Holzbänke saniert.

 

Am Starnbergersee steht beim MS Seeshaupt die Landuntersuchung an. In diesem Zug finden auch eine Generalüberholung der Schottel-Motoren sowie eine Erneuerung des Anstriches statt.

 

Ausblick auf die Saison 2025

Wie in jedem Jahr werden durch die Pächter auf den Schiffen der Bayerischen Seenschifffahrt GmbH zahlreiche Erlebnisfahrten durchgeführt. Dabei gibt es auch neue Angebote, wie zum Beispiel ein Themenbrunch, die Schlemmerfahrt Bayern oder «rund um den Kürbis» am Ammersee sowie ein Muttertags-Brunch oder «Lust auf Meer» am Starnbergersee.

 

Die historische Gaststätte in St. Bartholomä wird seit 1. Januar 2025 durch ein neues Pächterehepaar betrieben. Die Familie Golser-Schmitzer heisst die Gäste mit einem vielfältigen Angebot herzlich willkommen. Die Gäste am Königssee können sich aber selbstverständlich auch vom Berufsfischer, in der Gaststätte Salet und bei den drei am See angesiedelten Almbauern kulinarisch verwöhnen lassen.

 

Bei den Fahrplänen stehen keine grossen Änderungen an. Auch die Fahrpreise wurden nur geringfügig erhöht.

 

Neues Schiff für den Tegernsee

Bei der Bayerischen Seenschifffahrt zeigt die Zukunft in Richtung Elektromobilität. Neben den Booten am Königssee, die bereits seit dem Jahr 1909, also seit mehr als 115 Jahre elektrisch betrieben werden und dem Elektromotorschiff Berg am Starnbergersee wurde für den Tegernsee ein weiteres, vollelektrisch betriebenes Fahrgastschiff geordert. Bauwerft ist die Lux Werft und Schifffahrt GmbH in Niederkassel am Rhein. Das Schiff soll im Jahr 2026 seinen Betrieb aufnehmen.

 

Herausforderung

Für die Zukunft steht die Bayerische Seenschifffahrt, wie viele andere Betriebe auch, vor der Herausforderung, genügend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen, um die Linienfahrten auch weiterhin in gewohnter Manier durchführen zu können.

 

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