August 2019

DS Bubenberg (I) - Thunersee

Anfangs Juli 1874 kann das neue Thunersee-Dampfschiff Bubenberg (I) in Betrieb genommen werden. Der neue Halbsalondampfer weicht nur in unwesentlichen Details vom, 1871 in Fahrt gekommene, Dampfschiff Beatus (I) ab. Das neue Schiff weist gute Fahreigenschaften auf und wird, dank des aufkommenden Tourismus im Berner Oberland, häufig eingesetzt.
Die «Bubenberg» wird von der Firma Escher Wyss & Co. in Zürich erbaut und weist eine Länge über Deck von 56.50 Meter und eine Breite über alles von 11.60 Meter auf. Zugelassen ist der Dampfer zur Beförderung von 750 (zeitweise 1’000) Personen. Angetrieben ist der Dampfer durch eine stehend oszillierende Nassdampf-Zweifachexpansions-Anlage (ab 1896 mit einem echten Verbundsystem).
1883 erhält DS Bubenberg, als erstes Schiff der Thunersee-Flotte, elektrisches Licht. Am 11. Juli 1890 legt ein Kurbelwellenbruch einige Zeit still (Betriebsaufnahme erst wieder am 22. August). Im Winter 1891/1892 wird die «Bubenberg» erstmals richtig umgebaut. Dabei wird die bisherige Hecksteuerung auf die Passerelle mittschiffs verlegt. Dadurch erhält der Steuermann eine bessere Sicht. 1896 wird die Zweifachexpansions-Maschine in ein echtes Verbundsystem umgebaut, dabei werden die Zylinder ersetzt. Zwei neue Kessel ergänzen den Umbau.
1908/1909 durchläuft DS Bubenberg, wie zuvor sein Schwesterschiff Beatus, grundlegende Erneuerungsarbeiten: Einbau eines Oberdecks mittschiffs, Neueinteilung der Radkasten-Räume, Ersatz diverser Schalenbleche und Montage von Bullaugen anstelle der ovalen Fenster im Vorschiff. Während des Ersten Weltkriegs (ca. 1916-1921) wird die «Bubenberg» kaum mehr eingesetzt. 1926/1927 wird die Maschine ausgebaut und bei Escher Wyss in Zürich generalrevidiert. Während der Weltwirtschaftskrise und dem Zweiten Weltkrieg ist der Halbsalondampfer normal im Einsatz, jedoch weniger intensiv als das Schwesterschiff Beatus.