April 2024

DS Union (I) – Lac de Neuchâtel

Die Firma Mauriac Père in Bordeaux erbaut das erste Dampfschiff für den Neuenburgersee im Hafen von Yverdon. Die Maschinenanlagen sowie die Kessel werden von Boulton & Watt geliefert. Am 10. Juni 1826 wird die «Union», mit Kanonendonner und Fanfaren begleitet, in Yverdon von Stapel gelassen.
Die «Union» auf Jungfernfahrt bei Font im Kanton Freiburg.
(Privatsammlung, Archiv Sébastien Jacobi)
Die Tragkraft des Raddampfers liegt bei 200 Personen, er ist 26.50 Meter lang und 8.50 Meter breit. Seine zwei Dampfmaschinen leisten je 14 PSnom.
Tariftabelle für die Mitfahrt der «Union» im Jahr 1827.
(Archiv Sébastien Jacobi)
Am 30. Juni 1826 erreicht der Raddampfer erstmals Neuenburg und am 14. Oktober den Bielersee. Der erhoffte Erfolg der neuen Verbindung von Yverdon nach Nidau (bei Biel) bleibt jedoch aus. So entstehen, wegen der Unerfahrenheit des Personals, Schäden an Schiff und Landestellen. Der Zihl fehlt die nötige Tiefe für regelmässige Fahrten. Maut und Zoll zwingen zu grossen Umtrieben und oft verlängerten Aufenthalten an den Grenzen, da die Waren zu oft entladen, gewogen und wiederverladen werden müssen. Das Dampfschiff Union stellt seine Fahrten im Jahr 1828 ein.
DS Union fährt von Nidau zurück nach Yverdon, hier bei Neuenstadt am Bielersee.
(Aquarell von Gabriel Lory Sohn, 1827)
Nach dem Verkauf baut es der neue Eigner zu einem Restaurantschiff (!) um und beschränkt seinen Einsatz für besondere Anlässe. Nach einem Brand wird alles wieder instand gestellt; der Besitzer wechselt abermals. Schliesslich versinkt die Schale 1832 im See, wird 1835 gehoben und abgebrochen.
Zum hundertjährigen Bestehen der Dampfschifffahrt wird diese Lithografie, stammend aus dem 1827, neu aufgelegt.
(Archiv Kurt Hunziker)
Die Maschine kann auf den Bodensee verkauft werden. Dort versieht sie ihren Dienst bis 1843 auf dem badischen Dampfer Helvetia.
Der badische Dampfer Helvetia erhielt 1835 die Maschine der «Union».
(Archiv Kurt Hunziker)